Staßfurt - Postring 1920er Jahre - Blick über den Mühlgraben zur Mühle
Ansicht Februar 2014 unten
Staßfurt wird zu
Urzeiten auch Windmühlen am höchsten und windigsten Punkt gehabt haben.
Doch mit der Zeit nutzte man das Wasser zum Mahlen von Korn. Auch in
Staßfurt versuchte man es, doch man musste feststellen, dass die Bode
einen zu unausge-glichenen Wasserstand hatte. Sommer wenig, Frühjahr
Hochwasser. So nutzte man das Bodewasser mit einem Nebenarm am Anfang
der Horst entlang der Bruchwiesen bis zur Stadtgrenze (Wasserthor). So
errichtete man im 18. Jahrhundert eine Wassermühle für die hiesige
Landwirtschaft, die sich dadurch weite Wege ersparte. Der Graben wurde
nun Mühlgraben genannt. Ein kleines Wehr baute man mit an. Wenn der
Mühlgraben zuviel Wasser führte, wurde es an der anderen Bodeseite
vorbeigeführt, um sich am Ende des sogenannten Mühldammes sich wieder
mit der Bode zu vereinen. Man baute auch eine riesige Lagerhalle mit an,
für Getreide und Mehl. Über 150 Jahre nutzte sie den Landwirten und nach
dem Krieg auch den „kleinen Leuten“, die ihre Ährensammelei in Mehl
umtauschen konnten. Erst zu DDR-Zeiten wurde der Mühlbetrieb eingestellt
und die Halle an das RFT vermietet. Heute gehört das Grundstück einem
Gartenbaubetrieb. Mühlenbesitzer waren um 1910 Reiße und Schade und
schon danach die Familie Otto Karl Rebentisch. Bis 1953 hieß der Trakt
"An der Bodebrücke" heute "Steinstraße". Alte Staßfurter kennen die Ecke
nur unter Rebentisch. >> Aus der Volksstimme vom 25.02.2010/ Odo Lippert<< |