Staßfurt - 1960er Jahre, Blick auf die Adlerapotheke vom Holzmarkt aus.

Der Südeingang zur Stadt Staßfurt führte schon im frühen Mittelalter mit Beginn des Salinebetriebes durch die 1603 erstmals urkundlich erwähnte Fürstenstraße und durch das Ascherslebener Tor an der Stadtmauer. 1470 wurde der Steinweg nahe der Saline erwähnt. Er ist heute die Steinstraße. Auf dem Holzweg wurde Holz aus dem Harz für die Salinenfeuerung umgeladen und die Pferdewagen wurden wieder mit Salz beladen. Unweit des Holzmarktes war das Anwesen des Salzgrafengeschlechtes von Schladen. Die Straße war ab 1635 die Junkerstraße und ist heute die Pestalozzistraße. An der Böttcherstraße am Holzmarkt waren die Faßmacher für das Siedesalz angesiedelt. Der Platz neben der alten Apotheke hieß von 1877 bis 1880 Wilhelmplatz, dann bis heute Sandplatz. Die angrenzende Fürstenstraße hieß von 1922 bis 1924 und wieder ab 1947 bis  1991 Karl-Marx-Straße. Heute geht die Steinstraße vom Luisenplatz bis zur Bodebrücke. Der „Platzhalter“ des Holzmarktes war vor 80 Jahren der „Händler“ Karl Ufnowski neben Dekorateur Danneil, Schneider Strobel und neben Bäcker Manegold – später Heidenreich. Das der Apotheke gegenüber liegende ehemalige Geschäftshaus am Holzmarkt ist stark senkungsgefährdet. Der im Hintergrund stehende Gebäudekomplex – Steinstraße/ Junkerstraße – gehörte zu Bäcker Lange und zur Firma Grützmacher. Heute ist der Komplex von der Familie Janisch vorbildlich von Grund auf erneuert und ein Schmuckstück der Staßfurter Innenstadt. Die alte Poliklinik ist jetzt verkauft und wird saniert. Hier entstehen teilweise altengerechte Wohnungen. Das Haus der Janischs könnte ein gutes Beispiel für die Instandsetzungsarbeiten  sein. Das gegenüber dem Holzmarkt stehende zweitälteste Haus von Staßfurt, die alte Adler- Apotheke, hat alle Senkungen überstanden. Der Holzmarkt wird im Rahmen des Stadtumbaus innerhalb der Internationalen Bauausstellung IBA 2010 zur Zufahrt zum Großen Markt und dem Gelände des ehemaligen Schiefen Turmes.

Aus VOLKSSTIMME, 20090129, Udo Lippert

Ansicht Februar 2014 unten.